Neben koordinativen Fähigkeiten werden im Training vor allem die konditionellen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit in kickboxspezifischer Ausprägung geschult, um ein umfassendes athletisches Gesamtbild des Sportlers zu schaffen und gegeben falls auf Wettkämpfen die höchstmögliche Leistung zu erbringen.
Auf Grund dieses Anforderungsprofils ist Kickboxen auch empfehlenswert für Freizeitsportler, da es im ausgeglichenen Maße alle Fähigkeiten sportlicher Bewegungen schult.
Bei der Kampfsportart des Kickboxens wird das Schlagen mit Füßen und Händen, ähnlich des Karate, mit konventionellem Boxen miteinander verbunden.
Im Training und Wettkampf gibt es viele Ähnlichkeiten mit dem Boxen, Muay Thai und Savate. In einigen Ländern, wie beispielsweise den USA oder Australien, sind Ellbogen- und Kniestöße verboten. Ob ein Gegner gehalten werden darf, welche Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind, ob es Tritte auf die Oberschenkel (Lowkicks), Handdrehschläge oder Fußfeger gibt, ist in den einzelnen Schulen und Sportverbänden unterschiedlich geregelt.
Verbandsübergreifende Tabus sind das Schlagens auf den Rücken und auf Gegner, die am Boden liegen, Tiefschläge, sowie das Werfen des Konkurrenten.
Der Wettkampfbereich im Kickboxens zeichnet sich durch einige charakteristische Merkmale aus, die innerhalb der Verbände unterschiedlich geregelt sind. Die Wettkampflänge beträgt meist eine Runden länge von drei Minuten bei einem Umfang von drei bis fünf Runden.
Zwischen den Runden wird dem Athlet eine Pausen zeit von einer Minute gewährleistet, um sich leicht zu regenerieren und mit seinem Trainer taktische Maßnahmen für die nächste(n) Runde(n) zu besprechen.
Innerhalb der Kampfzeit beim Kickboxen dürfen sämtliche Schlag- und Tritttechniken gegen den Gegner verwendet werden, jedoch gibt es ein spezifisches Regelwerk das zum Beispiel Tiefschläge, Schläge in den Rücken oder das Werfen des Gegners untersagen.
Die Wettkämpfe beim Kickboxen werden innerhalb verschiedenen Klassen ausgeführt. Man unterscheidet in Gewichtsklassen, Altersklassen, Geschlecht und Kampferfahrung , um einen möglichst fairen Kampf zu gewährleisten.
Der Sieg wird über mehrere Kampfrichter entschieden. Neben dem klassischen Punktesieg kann der Athlet über ein Knockout oder über einen technischen Knockout den Kampf für sich entscheiden.
Die Ausrüstung im Wettkampf besteht aus Boxhandschuhen, Boxbandagen, Zahn- und Tiefschutz. Des weiteren wird je nach Klasse noch ein Kopfschutz, Brustpanzer oder Schienbeinschützer getragen.
Vor allem im Amateur- und Jugendbereich des Kickboxens wird viel Wert darauf gelegt, trotz des Vollkontaktes den Sportler weitestgehend zu schützen durch ein angepasstes Reglement und extra Schutzausrüstung.
Neben den allseits bekannten Vollkontakt Kickboxen existieren Formen, die lediglich den Semi- sowie den Leichtkontakt erlauben.
Gegründet wurde das Kickboxen im Jahr 1974. Damals hatte es noch den Namen All Style Karate, Sport-Karate oder Contact-Karate.
Die Gründer des Weltverbandes „WAKO (World Association of Kickboxing Organisations)“ einigten sich darauf, traditionelle fernöstliche Kampfmethoden (z.B. Karate, Kung Fu oder Taekwondo) zu einem sportlichen Wettkampf mit einheitlichen Regeln zu entwickeln.
Es sollte anschließend gegen andere Kampfsysteme angetreten werden. Heute ist die WKA einer der größten Weltverbände. Jährlich werden Weltmeisterschaften ausgerichtet.
Neben größeren Veranstaltungen wie Welt- oder Europameisterschaften finden kleinere Turniere, sowie einzelne unabhängige Kämpfe auf Veranstaltungen statt.
Typische Beispiele für Fausttechniken, beim Kickboxen, sind die geraden Faustschläge (Jab/Punch) oder Hacken zum Körper oder Kopf.
Das Repertoire der Beintechniken besteht größtenteils aus seitlich ausgeführten Tritten, welche in ihrer Höhe von Oberschenkel bis zu Kopf reichen.
Darüber hinaus werden viele Beintechniken frontal auf dem Oberkörper ausgeführt, wie Kniestöße oder Push Kicks.